Lohnt sich eine Berufliche Bildung?
Die Ergebnisse der Studie des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertag (BWIHK) sind eindeutig: Der kumulierte Verdienst durch Aus- und Weiterbildung ist am Ende des Erwerbslebens mit 1,4 Millionen Euro fast genauso hoch wie durch ein Hochschulstudium.
Insgesamt gesehen verdienen Menschen mit einer Berufsausbildung rund 400.000 Euro weniger – verfügen aber bis zu einem Alter von 35 Jahren über deutlich mehr Geld in der Tasche als Hochschulabsolventen. Das sind Erkenntnisse einer Studie, die erstmals mit neuen Untersuchungsansätzen arbeitete. Aspekte waren hier beispielsweise die gesamte Bildungsbiografie und die Entwicklung des individuellen Lebenseinkommens.
BWIHK-Präsident Wolfgang Grenke zeigt auf, dass man nicht erst am Ende des Berufslebens, sondern schon früher, Kapital benötige. Wer sich zwischen Studium und Ausbildung zu entscheiden habe, betont auch die BWIHK-Vizepräsidentin und Präsidentin der für Ausbildung federführenden IHK Region Stuttgart, Marjoke Breuning, müsse dies zu einem Zeitpunkt tun, zu dem man noch gar nicht wisse, ob man ein Studium beenden würde. Gerade für die Studienabbrecher wäre es besser gewesen, gleich eine Ausbildung zu machen. Schließlich sei eine Entscheidung für Bildung auch im Grunde immer eine Art Investitionsentscheidung. Die Untersuchung zeigte auch, dass diejenigen, die nach einer abgeschlossenen Ausbildung noch ein Studium absolvierten, ähnlich gut verdienten, wie diejenigen ohne Ausbildung. Allerdings mit einem großen Vorteil auf ihrer Seite: Sie verdienen schon in jungen Jahren und erzielen bis zum Alter von etwa 50 Jahren ein höheres kumuliertes Einkommen.
Zusammenfassung
Nach Grenke sei ein Studium für Menschen, die gerne wissenschaftlich arbeiten und eher theoretische Aufgabenstellungen schätzen, sinnvoll. Vielen begännen aber mit einem Studium, obwohl sie mit einer Ausbildung glücklicher wären. Schließlich haben sie auch dann noch die Chance, ihre Entscheidung zu revidieren, anschließend zu studieren und vor allem an ihrer Weiterbildung zu arbeiten. Und so stehen viele mit mehr Geld in der Tasche da, als nach einem Abbruch des Studiums und dem anschließenden Wechsel ins Berufsleben.
Autor des Magazinbeitrages
Dr. Sabine Theadora Ruh
- Wirtschaftsjournalistin
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