Die Geraderichtung eines Reitpferdes

Oftmals ist die natürliche Schiefe des Pferdes so stark ausgeprägt, dass man schon beim Betrachten des gehenden Pferdes erkennt, dass die Hinterhand nicht der Vorhand folgt, sondern diese auf einer Seite überholt. Dies ist schon im Schritt zu erkennen und wenn es sehr ausgeprägt ist, galoppieren diese Pferde vorzugsweise immer auf einer Hand. Je schneller die Gangart, umso offensichtlicher wird es. Balance Probleme führen zudem dazu, dass schnellere Gangarten aus diesem Grund nur mit viel Schwung gelingen. Um dem Pferd besonders unter dem Reiter die Balance zu erleichtern, sollte zunächst darauf geachtet werden das Pferd auf beiden Händen möglichst gleichmäßig zu arbeiten. Nur geradeaus im Gelände zu reiten ist nicht zielführend, da sich dadurch nichts verbessert.

Pferde sind von Natur aus schief. Mit welchen Übungen die Geraderichtung des Reitpferdes verbessert werden kann, lesen Sie in diesem Blogbeitrag.Einfache Übungen:

  1. Zirkel und Volten reiten, wobei darauf zu achten ist, dass die Hinterhand nicht ausweicht.
  2. Achter reiten, z. B. fortlaufende Wechsel von einem Zirkel in den anderen oder von Volte zu Volte. Hier ist besonders wichtig im Übergang kurz Geradeaus zu reiten und die Hinterhand unter den Schwerpunkt zu bringen.

Die Übungen sind nicht sinnvoll, wenn man nicht darauf achtet wie das Pferd Hinter- und Vorhand bewegt. Die beiden Teile der Acht sollten auch immer gleich groß sein, um dies zu kontrollieren. Je nach gerittener Gangart und Größe werden diese Aufgaben schwieriger. Markierungen durch Bahnpunkte oder Pylonen erleichtern die Orientierung.

Schwierigere Übungen:

  1. Schenkelweichen: Bei geradem Pferd in beide Richtungen und auf verschiedenen Linien.
  2. Seitengänge bei in sich gebogenem Pferd. Hier führt besonders das Schulterherein zur oft geforderten Stellung der Vorhand zwischen die Hinterhand.

Abwechslung durch Reiten im Gelände:

Ist immer sinnvoll, sollte aber nicht das einfache geradeaus Reiten sein. Hilfreich ist hier im Trab immer wieder den Fuß zu wechseln und beim Galoppieren darauf zu achten Links und Rechts zu galoppieren. Weitere Möglichkeiten sind z. B. Schlangenlinien, Schenkelweichen (Zickzack auf dem Weg) und Schulterherein. Man kann dies sehr gut in eine Cool down Runde um die Anlage einbauen.

Zusammenfassung

Die Geraderichtung dient der Gesund-Erhaltung des Reitpferdes und sollte aus diesem Grund immer ein Ziel haben. Einfach nur dahin Reiten und sich tragen lassen ist dagegen eher schädlich und führt beim Pferd je nach Veranlagung früher oder später zu einseitigen Abnutzungserscheinungen.

Autor des Magazinbeitrages

Isabel Tenbrink - Dozentin und Tutorin des DeLSt

Isabel Tenbrink

  • Trainer C Reiten Leistungssport
  • Trainer B Reiten Basissport
  • Ausbilder im Reitsport für Menschen mit Behinderungen


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