Corona: Handel warnt vor Pleitewelle

Die Geschäfte sind geschlossen, dies betrifft viele Branchen stark. Einnahmen fallen auf Null, aber die Kosten laufen weiter. In einer gemeinsamen Erklärung fordern deswegen Handelsverbände Nachbesserungen bei den geplanten Hilfsmaßnahmen in der Corona-Krise. Die Hilfe könnte ansonsten für viele Händler zu spät kommen.

Die Geschäfte sind geschlossen, dies betrifft viele Branchen stark. Einnahmen fallen auf Null, aber die Kosten laufen weiter. Erfahren Sie in diesem Blogbeitrag, warum Nachbesserungen bei den geplanten Hilfsmaßnahmen dringend notwendig sind.

Wir begrüßen die geplanten Hilfsmaßnahmen der Bundesregierung“, sagt HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Doch die Kreditbewilligung durch die Banken könnte zu lange für manche Händler dauern. Die Regierung müsse daher bei dem Hilfspaket erheblich nachbessern. Ansonsten drohe eine Pleitewelle in den deutschen Innenstädten: „Unter den gegebenen Umständen halten viele Einzelhändler nicht länger als vier Wochen aus“.

Der Onlinehandel profitiert allerdings nicht von den Ladenschließungen - sondern büßt sogar Umsatz ein. Im März waren die Einnahmen im Vorjahresvergleich um gut 18 Prozent gesunken, teilte der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland (bevh) mit. Die Krise in der Konsumstimmung habe sich damit auch in diesem Einkaufskanal ausgewirkt. Noch zu Jahresbeginn hatte der gesamte Handel im Internet spürbar zulegt. So lagen im ersten Quartal die Umsätze mit 1,5 Prozent im Plus bei 16,5 Milliarden Euro.

Nur die Waren, die auch im stationären Einzelhandel stark nachgefragt wurden, konnten deutliche Zuwächse verzeichnen: Lebensmittel, Drogeriewaren, Medikamente und Do-it-yourself- oder Baumarkt-Sortimente. Spitzenreiter waren Medikamente mit 88 Prozent Umsatzplus, bei Nahrungsmitteln gab es einen Anstieg von rund 56 Prozent.

Nutznießer der aktuellen Situation im April sind alle Paketlieferanten. Seit Ende März steigen die Paketmengen. Zuvor waren sie rückläufig. Nach Zahlen des Branchenverbandes BEVH ging es damals um ein Fünftel nach unten. Aktuell gibt es stark gestiegenen Versandmengen für Privatkunden – fast vergleichbar mit denen vor Weihnachten. 

Zusammenfassung

Vielmehr kommt der E-Commerce wieder in Gang. Gefragt sind Lebensmittel, Tierfutter, Hygieneprodukte, Drogerieartikel und andere Produkte des täglichen Bedarfs. Mittlerweile werden auch wieder Modeartikel geordert. Vor Aufträgen kaum retten können sich derzeit Lieferdienste mit frischen Lebensmitteln wie Gemüse – sie nehmen oftmals keine Kunden mehr an.

Autor des Magazinbeitrages

Dr. Sabine Theadora Ruh - Dozentin und Tutorin des DeLSt

Dr. Sabine Theadora Ruh

  • Wirtschaftsjournalistin 

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