Standortwahl bei einer Unternehmensgründung
Die Wahl des Standortes gehört zu den grundlegenden Entscheidungen der Unternehmensgründung, weil über die Investitionen Kapitalmittel gebunden werden, die die Flexibilität eines Unternehmens einschränken.
Für die Hauptverwaltung sind insbesondere rechtliche Aspekte, z. B. Unternehmens-, Arbeits- oder Umweltrecht oder steuerliche Vorschriften von Bedeutung.
Für Betriebsstätten spielen vor allem folgende Faktoren eine Rolle:
Beschaffung
- Grundstücke und Infrastruktur,
- Preise und Transportmöglichkeiten des Materials,
- Potenzial an Arbeitskräften unter dem Aspekt Qualifikation und Kosten,
- Energiezugang.
Fertigung
- Natürliche Umgebung (z. B. Klima),
- Netzwerk an Kooperationspartnern.
Absatz
- Marktpotenzial, z. B. Kaufkraft, Bevölkerungsstruktur, Wettbewerb,
- Vertriebskanäle.
Staat
- Politisches System und Sicherheit,
- Rechtssystem,
- Steuersystem,
- Subventionen.
Standortentscheidungen
Die Standortentscheidung hat aufgrund ihrer langfristigen Wirkung grundlegende Bedeutung für ein Unternehmen. Hierbei geht es darum, die Anforderungen an den Standort und die Möglichkeiten des Standortes aufeinander abzustimmen.
Neben mathematischen Modellen zur Bestimmung des Standortes, die jedoch nur begrenzt nutzbar sind, weil viele Standortfaktoren nicht quantifizierbar sind, gibt es eine Reihe von Ansätzen, die auch qualitative Faktoren berücksichtigen.
Häufig wird die Nutzwertanalyse benutzt, die in folgenden Teilschritten erfolgt:
- Die relevanten Standortkriterien werden aufgelistet.
- Die einzelnen Standortkriterien werden prozentual nach ihrer Bedeutung gewichtet, so dass die Summe 100 % ergibt.
- Die möglichen Standorte werden ausgewählt.
- Die Möglichkeiten werden anhand der Kriterien mit einem Punkteraster bewertet.
- Für jeden Standort sowie für jedes Kriterium wird der Teilnutzen bestimmt.
- Für jeden Standort werden die Teilnutzen zu einem Gesamtnutzen addiert.
- Vergleich der Standorte und Kriterien in einer Gesamtbetrachtung und Auswahl des Standortes mit dem höchsten Gesamtnutzen.
Mit diesem Schema wird die Diskussion im Entscheidungsprozess auf die Einzelaspekte heruntergebrochen. Damit werden unterschiedliche Interessen im Unternehmen deutlich.
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