Orgware

Von Orgware spricht man im Allgemeinen, wenn organisatorische Maßnahmen gemeint sind, die bei der Arbeit in einem EDV-System erforderlich sind. In der Wirtschaftsinformatik bezeichnet Orgware „alle organisatorischen Festlegungen und Maßnahmen in Zusammenhang mit der Entwicklung und Einführung eines Anwendungssystems“ (Mertens et al. 1990, S. 314). Hierbei handelt es sich also um einen zusätzlichen Leistungsbereich in einem EDV-Projekt, der beispielsweise eine erfolgreiche Systemeinführung oder die effiziente Arbeit mit einem EDV-System gewährleisten soll.

Man unterscheidet drei grundlegende Bereiche, in denen Orgware zum Einsatz kommt, nämlich organisatorische, methodische und personelle Maßnahmen. Beim Aufbau eines EDV-Systems gehören beispielsweise alle Vorgänge, die mit der Planung, neuen Arbeitsabläufen, diversen Kontrollmechanismen und erforderlichen Abstimmungsprozessen innerhalb von Abteilungen verbunden sind in den Bereich der Orgware. Dazu zählt man auch den Einsatz von Schulungen und Workshops, die Erstellung von Dokumentationsrichtlinien, die Dokumentation und Umsetzung der Datenschutzbestimmungen, Einführung und Standardisierung von Datensicherungsmaßnahmen und verschiedene Methoden der Systemanalyse.

IT-Dienstleister bezeichnen Ihr Zusatzangebot häufig ebenfalls als Orgware und meinen damit Beratungs- und Schulungsleistungen oder die Erstellung von Dokumentationen, Benutzerhandbüchern und Leitfäden sowie die Bereitstellung von Organisationsmitteln.

Zuletzt deckt Orgware auch standardisierte Konzepte ab, die von Beratungsunternehmen speziell entwickelt und „patentiert“ werden und einen organisatorischen Rahmen für Systementwickler und alle Teammitglieder in einem IT- oder EDV-Projekt schaffen. Hierbei handelt es sich um hochstandardisierte Methodiken, die beispielsweise im Rahmen eines sogenannten „Phasenkonzepts […] projektbegleitende Arbeitsanweisung [liefern]“ (Mertens et al. 1990, S. 314).

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