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Finanzierungsanalyse

Im Rahmen der Finanzierungsanalyse sollen durch die Kapitalstrukturanalyse mit Hilfe von vertikalen Kennzahlen die Quellen und die Zusammensetzung des Kapitals nach Art, Sicherheit und Fristigkeit ermittelt werden, um Finanzierungsrisiken abschätzen zu können. Bei der Analyse der Kapitalrückflusszeiten sollen durch die Gegenüberstellung des Cashflows zu verschiedenen Arten von Fremdkapital Informationen über die Fristen gewonnen werden, die zur Begleichung des jeweiligen Fremdkapitals notwendig sind. Die Kapitalverfügbarkeitszeiten geben Aufschluss über die Fristausnutzung bestimmter Positionen des Kapitals.

Die Analyse der Kapitalstruktur soll über Quellen und Zusammensetzung nach Art, Sicherheit und Fristigkeit des Kapitals zum Zwecke der Abschätzung der Finanzierungsrisiken Aufschluss geben. Im Mittelpunkt der Kapitalstrukturanalyse steht zunächst der Verschuldungsgrad im statischen Sinne, der in der deutschen Analysepraxis häufig anhand der Eigenkapitalquote gemessen wird:

Eigenkapitalquote:

Eigenkapital

Gesamtkapital

Die Verwendung des Verschuldungsgrades zur Beurteilung der finanziellen Stabilität eines Unternehmens erfordert notwendigerweise eine Vorstellung über das optimale Verhältnis von Eigenkapital zu Fremdkapital. Hierfür sind zwei verschiedene Gesichtspunkte zu beachten: Der Gesichtspunkt der Rentabilität und der Gesichtspunkt des Risikos. Dieser Rendite-Risiko-Zusammenhang wird als Leverage-Effekt bezeichnet. Demnach führt die Erhöhung des Verschuldungsgrades grundsätzlich solange zu einer Erhöhung der Eigenkapitalrendite, wie die Gesamtkapitalrendite über dem Fremdkapitalkostensatz liegt. Allerdings sind hiermit zweierlei Risiken verbunden: einerseits das Geschäftsrisiko und andererseits das Finanzstrukturrisiko  Es geht bei der Leverage-Analyse daher um die Abstimmung dieser Risiken. Das Geschäftsrisiko bemisst sich dabei an der potenziellen Renditeschwankung des unverschuldeten Unternehmens. Das Finanzstrukturrisiko dagegen hängt von der Zinskostenbelastung ab und folglich bei gegebenem Zinssatz vom Fremdkapitalanteil. Bei einem erhöhten Ertragsrisiko sollte daher auch der Eigenkapitalanteil entsprechend höher sein

Ein besonderer Aussagegehalt in der Finanzierungsanalyse wird auch der Kennzahl Lieferantenziel beigemessen. Sie gibt im Durchschnitt die Zeit in Tagen an, mit der ein Lieferantenkredit in Anspruch genommen wurde:

Lieferantenziel (in Tagen).

Durchschn. Bestand an Warenschulden * 365

Wareneingang

Der Wareneingang errechnet sich dabei näherungsweise anhand der Materialaufwendungen zuzüglich Mehrungen bzw. abzüglich Minderungen an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen.

Die Bilanz ist nicht nur eine Vorschrift des Handelsgesetzbuches, sondern auch ein Instrument zur Unternehmensbewertung. Auf den ersten Blick kann man erkennen, ob es sich um ein gesundes Unternehmen handelt. Die einzelnen Positionen der Bilanz haben nur begrenzte Aussagekraft. Aus diesem Grund wurden diverse Kennzahlen entwickelt mit denen man weitere Aussagen über ein Unternehmen treffen kann. Diese Kennzahlen haben sowohl eigenständige Aussagekraft, aber auch die Entwicklung des Unternehmens über mehrere Perioden hinweg kann durch diese Werte beurteilt werden.

Mit Hilfe der Kennzahlen der Kapitalstrukturanalyse werden die Struktur, die Fristigkeit sowie die Sicherheit des eingesetzten Kapitals untersucht. Die folgende Tabelle zeigt drei dieser Kennzahlen.

Kennzahl

Definition

Eigenkapitalanteil

Bilanzanalytisches EK * 100

 

Gesamtkapital

Anteil Pensions-

Pensionsrückstellungen * 100

Rückstellungen

Gesamtkapital

Selbstfinanzierungs-

Gewinnrücklagen * 100

Grad

Gesamtkapital

Kapitalstrukturanalyse

 

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