Cash-Flow-Analysen
Da die Gewinn- und Verlustrechnung zumeist durch steuertaktische Überlegungen geprägt ist, stellt die Cash-Flow-Rechnung, die nur zahlungsgleiche (pagatorische) Wertbewegungen eines Berichtszeitraumes berücksichtigt, den aussagekräftigeren Erfolgsindikator dar.
Insbesondere im deutschen Wirtschaftsraum gewinnt diese Rechnung an Bedeutung, da aufgrund des Grundsatzes der Maßgeblichkeitsteuer- und handelsrechtliche Grundsätze zumeist im Widerspruch zueinander stehen bzw. standen. Bisher war die Cash-Flow-Rechnung noch kein vorgeschriebener Bestandteil des Jahresabschlusses. Mit zunehmender Bedeutung der internationalen Rechnungslegung (IAS/IFRS, US-GAAP) gewinnt aber diese Rechnung an Bedeutung. Besonders deutlich werden die Unterschiede zwischen GuV und Cash-Flow-Rechnung bei maschinenintensiven Unternehmen, da bei diesen hohe Abschreibungsbeträge im Rahmen der Cash-Flow-Rechnung wieder hinzuzurechnen sind. Der Cash-Flow stellt die wichtigste Maßgröße für das Innenfinanzierungspotential dar.
Der Cash-Flow gibt an, wie viel Geld das Unternehmen erwirtschaftet hat. Der Cash-Flow ist der Überschuss der regelmäßigen betrieblichen Einnahmen über die regelmäßigen laufenden betrieblichen Ausgaben. Er gibt damit das aus der Betriebstätigkeit nachhaltig erwirtschaftete Zahlungsmittelreservoir zur Deckung besonderer betrieblicher Ausgaben an. Der Cash-Flow beziffert somit den Überschuss, der sich ergibt, wenn man von den Einnahmen die Ausgaben abzieht. Er lässt erkennen, in welchem Maße ein Unternehmen Finanzmittel aus eigener Kraft erwirtschaftet hat. Diese Kennzahl zeigt, wie stark das Unternehmen sich von innen heraus finanzieren kann (Innenfinanzierung), wie groß also das finanzielle Potential ist, das aus seiner erfolgreichen Tätigkeit in der Wirtschaft wächst.
Der Cash-Flow kann auf unterschiedliche Weise ermittelt werden, und die Definitionen sind äußerst vielfältig und in vielen Unternehmen werden sie unterschiedlich dargestellt. Um aus dem Cash-Flow genaue Informationen zu erhalten ist es wichtig zu wissen, wie ein Unternehmen seinen Cash-Flow bestimmt hat.
Der Cash-Flow im engeren Sinne wird wie folgt ermittelt:
Nicht entnommener Gewinn
+ neu gebildete Rücklagen
+ Abschreibungen
+Pauschalwertberichtigungen
= Cash-Flow im engeren Sinne
Der Cash-Flow im weiteren Sinne erfasst auch fremdfinanzierte Mittel, die bis zum Zeitpunkt ihrer Inanspruchnahme im Unternehmen verbleiben. Aus dem Cash Flow wird geschlossen, inwieweit das Unternehmen dauernd fähig ist, die erforderlichen Mittel aus eigener Kraft für Ersatz- und Erweiterungsinvestitionen aufzubringen. Es können außerdem die Kreditfähigkeit und die Kreditwürdigkeit beurteilt werden.
Jahresgewinn, bzw. Jahresverlust
-Gewinnvortrag
+Verlustvortrag
+Erhöhung der Rücklagen zu Lasten des Ergebnisses
-Auflösung der Rücklagen zu Gunsten des Ergebnisses
+Erhöhung der langfristigen Rückstellungen
-Auflösung langfristiger Rückstellungen zu Gunsten des Ergebnisses
+Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Sachanlagen und Beteiligungen
+außerordentliche, betriebsfremde und periodenfremde Aufwendungen
-außerordentliche, betriebsfremde und periodenfremde Erträge
= Cash-Flow im weiteren Sinne
Hinweis Da die Ermittlung des Cash-Flows sehr stark von dem Berichtsziel der einzelnen Unternehmung abhängt, kann hier kein allgemein gültiger Zielwert vorgegeben werden. |
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